Das große Missverständnis: Coaching als Lebenshilfe – Wo Coaching aufhört und Therapie beginnt
Von Greta Hessel – Philosophische Praktikerin
Coaching als Lebenshilfe – Was es wirklich bedeutet
Coaching wird oft als eine Art „Lebenshilfe“ verstanden, die Menschen durch schwierige Lebensphasen begleitet, sie in ihrer persönlichen Entwicklung unterstützt und sie bei der Verwirklichung ihrer Ziele anleitet. Dabei geht es um klar definierte Ziele, um Praktisches und um Veränderungen.
Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen Coaching und Therapie? Warum ist Coaching keine Therapie – auch wenn es in beiden Fällen um die Unterstützung von Menschen in herausfordernden Zeiten geht?
Coaching und Therapie – Zwei verschiedene Ansätze
Coaching ist darauf ausgerichtet, Ziele zu definieren, Lösungen für Probleme zu entwickeln und Veränderungen herbeizuführen, die sich auf das berufliche oder persönliche Leben beziehen. Der Coach begleitet den Klienten dabei, strategische Entscheidungen zu treffen und neue Perspektiven zu gewinnen.
Therapie hingegen, besonders im psychologischen oder psychotherapeutischen Bereich, beschäftigt sich mit tiefgehenden emotionalen und psychischen Problemen. Es geht hier nicht nur um Lösungen, sondern auch um das Heilen und Verstehen von inneren Blockaden und Traumata. In einer Therapie werden tief verwurzelte Probleme, die oft aus der Vergangenheit kommen, aufgearbeitet und bearbeitet.
Warum Coaching keine Therapie ersetzt
Viele Menschen, die sich für Coaching entscheiden, befinden sich in einer Phase der Veränderung oder möchten Verständnis für ihre Lebenssituation gewinnen. Sie suchen nach klaren, handlungsorientierten Lösungen, nicht nach einer intensiven Aufarbeitung von emotionalen oder psychischen Blockaden. Coaching ist für diesen Zweck eine ausgezeichnete Methode.
Therapie hingegen ist eine tiefere, oft langfristigere Arbeit, die mit den inneren Ursachen von Verhaltensweisen, Gefühlen und Gedanken beschäftigt. In vielen Fällen ist eine Therapie nötig, um wirklich verstehen zu können, warum man bestimmte Muster im Leben wiederholt oder warum man in bestimmten Situationen emotional blockiert ist.
Wenn also tiefere psychologische Themen wie Traumata, schwere Ängste oder langanhaltende Depressionen bestehen, dann ist Therapie der notwendige Schritt, nicht Coaching.
Die Philosophische Praxis als Schnittstelle zwischen Coaching und Therapie
Im Rahmen der philosophischen Praxis – zu der auch mein Coaching gehört – verstehen wir uns als Begleiter, die nicht nur Praktisches vermitteln, sondern auch philosophische Einsichten und geistige Klarheit bieten. Die philosophische Praxis liegt an der Schnittstelle von Coaching und Therapie, da sie sowohl die reflexiven als auch die praktischen Aspekte anspricht.
Sie ist jedoch keine Therapie, sondern ein Werkzeug zur Selbsterkenntnis und zur Veränderung des Denkens. Sie hilft, existenzielle Fragen zu beantworten und neue Wege zu finden, wie man mit schwierigen Lebenssituationen umgehen kann, aber ohne in die Tiefen psychischer Probleme einzutauchen.
Coaching als Philosophie des Lebens
In meinem Coaching-Prozess arbeite ich mit dir daran, deine Denkweise und deine Weltanschauung zu erweitern. Wir nutzen philosophische Konzepte und klassische Denkansätze, um die Verantwortung für dein Leben zu übernehmen und zu erkennen, wie du bewusste Entscheidungen treffen kannst.
Dabei geht es nicht um schnelle Lösungen, sondern darum, deine Wahrnehmung zu verändern, sodass du klarer und mit mehr innerer Freiheit handeln kannst. Es geht darum, deine eigenen Antworten zu finden und sich nicht von äußeren Erwartungen oder Druck beeinflussen zu lassen.
Wann Coaching sinnvoll ist – Und wann du vielleicht doch Therapie in Betracht ziehen solltest
Es gibt viele Momente im Leben, in denen Coaching besonders hilfreich ist: Du fühlst dich festgefahren, möchtest neue berufliche Wege einschlagen, stehst vor einer Entscheidung, die viel verändern könnte, oder möchtest deine Lebensstrategie auf ein neues Level heben. In solchen Fällen ist Coaching eine effektive Unterstützung, um Klarheit zu gewinnen und konkrete Schritte zu unternehmen.
Doch wenn du mit emotionalen oder psychischen Blockaden kämpfst, wenn du das Gefühl hast, dass dich tiefsitzende Ängste oder traumatische Erlebnisse hindern, voranzukommen, dann solltest du eine Therapie in Betracht ziehen. Nur so kannst du die Grundursachen deiner Probleme wirklich verstehen und an deren Lösung arbeiten.
Fazit: Coaching als Ergänzung zur Therapie – Nicht als Ersatz
Coaching ist eine wertvolle Unterstützung auf deinem Weg der Selbstverwirklichung und der Entscheidungsfindung. Es hilft dir, Klarheit zu gewinnen und Lösungen zu entwickeln. Aber es ersetzt keine psychotherapeutische Behandlung, wenn tiefere emotionale oder psychische Probleme vorhanden sind.
Wenn du dich unsicher bist, welcher Weg der richtige für dich ist, lade ich dich ein, mit mir zu sprechen. Zusammen können wir herausfinden, ob Coaching oder eine Therapie der sinnvollere Weg für dich ist.